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Das Wetter schien die Situationen widerzuspiegeln. Aufgeheizt. Gefährlich. Doch wie sollte es auch besser werden? Hatten sie doch alle ihre Schlachten zu schlagen. Der zurückliegende Kampf… eine unklare Rangfolge, neues Rudel - wo zur Hölle sollte man da nur als Erstes hinschauen?

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Anderthalb Jahre sind seit dem letzten Plot vergangen. Es ist Mitte Juli und langsam erkämpft sich die Sonne ihren Weg an den Horizont. Bei düsterem, wolkenverhangenem Himmel herrschen drückende Temperaturen, welche den Wölfen nach dem gestrigen Kampf zusätzlich zusetzen.

seit: 17. Januar 2007
SWEET NIGHTMARE » Rollenspiel » b e t w e e n . h e a v e n . a n d . h e l l . » S e c h s t e s . J a h r . » Sommer » XX. Verbrannt » Hallo Gast [anmelden|registrieren]
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Autor
Beitrag

Chesmol

verlorener Bruder

Zugehörigkeit
verruchter Haufen

Alter
3 Jahre

Größe
85 cm

Weitere
Sunkmanitutanka, (Midnight)

Spieler
Midi



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Azyra



Seine Ohren zuckten zur Seite, da eine Stimme seitlich von ihm erklang. Es war die Stimme der grauen Fähe, die er im Feuer einmal beiseite stieß, soweit er sich erinnerte. Im Gegensatz zu ihrem Bruder empfing sie die neue Fähe wesentlich wärmer. Azyra wusste jedoch nicht so richtig wohin mit sich. Das merkte Chesmol daran, wie sie zu niemandem sprach, sondern einfach etwas in den Raum warf.
Wieder huschte ein süffisantes Lächeln über seine Lefzen. Langsam zog er es doch in Erwägung sich ihrer anzunehmen. Hier passierte gerade eh nicht viel. Die dramatische Verabschiedung der Familie gehörte bereits der Vergangenheit an. Maeva hüllte sich in Schweige, seine eigene Schwester kuschelte sich zu Ciel... Numa hockte auch bei diesem einen Waldläufer und so richtig wohl fühlte er sich nicht in Mitten dieser Wölfe. Vielleicht konnte er die Fähe etwas weg lotzen von den anderen und sich mit ihr die Zeit vertreiben.
Chesmol stand wieder auf. Es war ihm wirklich zu unangenehm in mitten dieser ganzen eher fremden Wölfe, die noch dazu eine einander zugewandte Mentalität verströmten, von der er lieber Abstand nahm. Gleich, wie sehr er sich verändert hat und sozialer agiert. Ihm ist mit etwas Abstand doch wohler bei der Sache und warum nicht diese neue Fähe dabei benutzen.
Er ging an ihr vorbei und rempelte sie wie zufällig an. Als wäre er gestolpert, strauchelte er kurz und stieß dabei gegen die neue Fähe. Der Blick, den er ihr zuwarf und der wohl kaum von einem anderen Wolf gesehen werden konnte, der in diesem Moment auf einer Augenhöhe mit ihr war, verriet eine kleine Provokation. Indirekt forderte er sie auf, ihm zu folgen. Blieb nur die Frage, ob sie ihm einfach folgte, ob in ihr ein neugieriger Funken steckte, der sie verleitete. Sollte sie eher die Nähe der freundlicheren, sozialeren Gesichte er suchen, wäre Chesmol ihr sicher nicht böse, sondern würde er ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen suchen und sich völlig zurückziehen.



13.05.2022 23:18

Azyra

Jungspund

Alter
6 Jahre

Größe
75 cm

Spieler
Azyra



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Chesmol



Alles in allem schien sie einen guten Zug gemacht zu haben. Die Wölfe hatten sie fürs Erste akzeptiert und waren bereit ihr eine Chance einzuräumen. Etwas Misstrauen und Skepsis nahm sie ihnen nicht übel, sie hätte auch nicht anders reagiert. Mit der Zeit würde sich das legen, dachte sich die älter gewordene Fähe, gähnte und war im Begriff sich hinzulegen, als sie plötzlich und unerwartet angerempelt wurde. Sie hatte den großen Schatten nur aus dem Augenwinkel gesehen und viel zu spät wahrgenommen, dass er auf sie zukam. Azyra strauchelte etwas, konnte sich aber noch auf ihren vier Pfoten fallen, anstatt wie ein geschlagenes Beutetier zu Boden zu gehen. Glück gehabt, hätte der Rüde es wirklich auf ihr Leben abgesehen, so hätte er eben wohl die Chance gehabt, seine Reißzähne in ihrer Kehle einzuhaken, ohne dass sie sich vor ihrem Erstickungstod davon hätte befreien können. So wurde ihr erst in den darauffolgenden Augenblicken wirklich klar, was gerade passiert war. Da sah sie den großen und deutlich jüngeren Rüden gerade noch abziehen, nicht ohne ihr noch ein ... süffisantes Grinsen zuzuwerfen. Wäre es nicht so ernst gewesen, hätte sie lachen können. Es war also doch kein Zufall gewesen, dass der geistige Welpe ihr dieses provozierende Grinsen zugeworfen hatte, statt sich ihr gegenüber offen zu äußern, wie es die Anderen getan hatten. Das eigentlich Erschreckende an der ganzen Szene war nicht, dass ein Hohlschädel wie er zu sinnlosen Provokationen neigte, sondern, dass ihr das mehr ausmachte, als für sie gut war. Der namenlose Rüde legte es doch darauf an, sie herauszufordern, das musste ihr vollkommen klar sein. Leider beließ er es auch nicht beim dämlichen Grimasseschneiden, sondern ging schon zu physischen Sticheleien über - die Vorstufe zu einer echten Beißerei. Es verletzte ihre Würde, die sie eigentlich schon längst verloren glaubte, dass er so mit ihr umsprang. Er wusste nichts über sie und hatte daher nicht wirklich eine Angriffsfläche zur Verfügung, aber gegen den Leib eines anderen konnte man immer vorgehen, er missachtete einfach, was sich im Innern verbarg. Was in seinem Innern schlummerte, konnte kaum über die Konsistenz und Zusammensetzung eines drei Tage alten Kuhfladens hinausgehen. Das Problem war nur, dass er - so idiotisch er auch war - über körperliche Kraft verfügte, was leicht erkennbar war. Trotzdem heftete sie sich nach einem kurzen Luftholen an seine Fersen - natürlich noch mit einem respektvollen Abstand - obgleich ihr Verstand wusste, dass es das Dümmste war, was sie machen konnte. Wie konnte sie nun mehr über seine lächerlichen Beweggründe herausfinden, über sein fauliges Innenleben, ohne ihm zu geben, was er wollte? Wenn er die außer sich keifende Azyra aus ihr herauskitzeln wollte, konnte er lange kitzeln. Einen echten Kampf brauchte sie mit ihm jedoch auch nicht wagen, da er ihr vermutlich baumhoch überlegen wäre, so ungerecht es auch war. Also knurrte sie, ohne ihre Verärgerung gut zu verstecken.

„Entschuldige, dass ich dir im Weg stand, Alter. Nichts hätte mir ferner gelegen, als deinen kranken Leib zu berühren.“
Sie schnaubte. Sicher war es nicht schwer, ihn aus der Reserve zu locken. Die Frage war nur, ob sie das wollte.

Azyra baute sich vor ihm auf, als hatte sie nichts vor ihm zu befürchten. Sie ging auch nicht davon aus, dass ihr jemand zu Hilfe kommen würde, wenn er es nun auf ihr Leben abgesehen hätte, denn zum Einen war sie neu und unbedeutend, zum anderen hatten die Wölfe so kurz nach der Naturkatastrophe sicher andere Sorgen, als ihre verwundeten Leiber für eine Beinahe-Fremde weiter zu lädieren.

„Wenn du irgendein Problem hast, spuck's besser gleich aus. Für minderbemittelte Bewegungslegastheniker mit Sehbehinderung hab ich immer ein Ohr.“

Sie zischte und warf ihm einen funkelnden Blick zu. Großartig, Azyra. Das war die indirekte Aufforderung zum Zweikampf. Und wenn sein Auftritt eine Art Aufnahmeprobe für sie war, dann war sie soeben vermutlich glorreich durchgefallen und durfte wieder gehen. Aber sie konnte einfach nicht anders, als dem Grinsewolf mit spastischer Gesichtslähmung die Stirn zu bieten, denn ihr alter Stolz war doch noch nicht so eingerostet, wie bis vor kurzem geglaubt.

14.05.2022 20:33

Chesmol

verlorener Bruder

Zugehörigkeit
verruchter Haufen

Alter
3 Jahre

Größe
85 cm

Weitere
Sunkmanitutanka, (Midnight)

Spieler
Midi



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Azyra



Sachte gab der nasse Boden unter den Füßen des ausgewachsenen Rüdens nach. Bewusst wählte er seinen Weg, wobei es in diesem Bereich keine nennenswerten Schwierigkeiten gab, den Pfad zu halten, Erst, wenn man diesen Platz verließ und weiter in das Sumpfgebiet eindrang, musste man den Weg vorsichtiger wählen. Das lernte Chesmol in der Zeit, die dieses Revier sein Zuhause war. Es fühlte sich ein wenig seltsam an, wieder hier zu sein, nachdem sie es endgültig verlassen hatten. So viel zu dem Thema. Doch im Gegensatz zu früher, teilten sie es momentan mit zwei anderen Rudeln und einer Fremden.
Letztere folgte ihm nach seinem für aller Augen vermeintlichen, aber sie deutlich absichtlichen Anrempler. Was er genau damit bezwecken wollte, wusste er selbst nicht recht. Eigentlich gefiel ihm die einsame Stille ganz gut und er hätte sich einfach ein Beispiel an Maeva nehmen können. In welcher Ecke auch immer sie mittlerweile hockte und womöglich das Geschehen beobachtete. Chesmol ging davon aus, dass sie alles beobachtete und daraus ihre Schlüsse zog. Jedoch vermochte wohl einzig Nodin in den Kopf seiner Leitwölfin zu schauen, Ihr Bruder, der auf eine sinnlose Mission gegangen ist.
Azyra kam sogleich zur Sprache, was sie bewegte ihm zu folgen. Wenn man es so bezeichnen wollte. Sie folgte ihm, um ihm zu sagen, dass sie ihm versehentlich im Weg stand. Ihre Wortwahl vermochte es Chesmol zu belustigen. In welche Wasserpfütze sah sie soeben? Wenn einer von ihnen einen kranken Leib aufwies, dann eindeutig sie. Das Feuer ließ ihn nicht annähernd zerzaust aussehen. Azyra sah wie einmal durchgekaut und wieder ausgespuckt aus. Allerdings legte Chesmol wenig Wert auf Äußeres. Bei allem, was man ihm vorzuwerfen vermochte, gehörte die Reduzierung anderer auf ihr Äußeres am allerwenigsten dazu.
Ein Hauch von Zeit verstrich, in dem er schwieg und wartete, was Azyra ihm anbot. Sie machte sich groß, aber reichte dennoch nicht an seine Größe heran und ernst nahm er sie sowie so nicht. Weswegen dieses Aufbauen seine Wirkung völlig verfehlte. Die nächsten Worte, sie wählte auszusprehen, machten es nicht besser. Viel mehr entlockten sie dem roten ein zynisches Grinsen.
Die Frage sollte viel mehr lauten: Was bezweckst du gerade mit deinem Gehabe? Versuchst du mich zu beeindrucken? Machst du dir selbst etwas vor oder versuchst du mich zu provozieren, damit ich dir deine vermaledeite Kehle herausreise und den letzten Atemzug aushauchen kannst?
Gefährlich leise und ruhig teilte er ihr seine Gedanken mit. Keines Falls beabsichtigte er, diese Fähe zu töten. Aber musste sie sogleich wissen, dass er ihr kein Haar krümmen würde, außer sie gab ihm einen wirklichen Grund? Nein und er bezweifelte, dass sie ihm einen richtigen Grund zum Angriff geben würde. Die Zeiten, in denen er dies nur wenig zu kontrollieren vermochte, lagen in der Vergangenheit. Trotzdem bereitete es ihm, gelelgentlich Spaß, einen anderen Wolf zu reizen. Jedoch ging dies in seinem Rudel, den Verruchten, längst nicht mehr. Selbst diese Zeiten gehörten der Vergangenheit an. Zu klein und vertraut war man miteinander und manchen Wölfen ging er freiwillig aus dem Weg. Lieber hatte er seine Ruhe vor ihnen. Midnight und Corcas. Die beiden gingen im Feuer verloren und Chesmol verspürte keine Trauer.
Chesmol sah Azyra direkt an. Seine Augen glänzten. Es bereitete ihm sichtlich Freude mit dieser Fähe zu spielen. Was er hier tat, verstand er als Spiel. Natürlich war ihm bewusst, dass es nichts mit den Spielchen andere Wölfe zu tun hatte. Aber das interessierte ihn herzlich wenig. Er spielte seine eigenen Spiele, nach seinen eigenen Regeln. Ein wenig erinnerte es ihn an seine einstige Begegnung mit dem etwa gleichaltrigen Noam. Nur stand hier eine ältere Fähe vor ihm an Stelle eines naiven Jungwolfs. Oder viel mehr sah Chesmol in Noam einen dummen Welpen. Was für ein Wolf stand wohl dieses Mal vor ihm?



21.05.2022 10:04

Manitu

Wesen der Ruhe

Zugehörigkeit
Waldläufer

Alter
6 Jahre

Größe
72 cm

Weitere
Chesmol, Midnight, Aelrun

Spieler
Midi



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Ahillea & Numa



Ahillea stellte keine weiteren Fragen zu Manitus Antworten. Sie wirkte nicht sonderlich überrascht oder dergleichen. Womöglich lernte sie bereits die Lektion, dass manche Dinge anders als erhofft verliefen. Man mochte es ihr nicht immer anmerken, aber Manitu sah in ihr ein kluges Köpfchen. Anders, als ihre Schwester Panya es war, eher verbunden mit vielen Emotionen, die sie in die Welt hinaustrug, statt zu viel mit dem Kopf an die Sache heranzugehen. Etwas, dass er sehr an ihr schätzte.
Ebenso folgte sie ihren Emotionen, als die Familie der verabschiedeten Wölfe ein Abschiedslied anstimmten. Lilith und Ciel wünschten den beiden Wölfen eine sichere Reise und im Stillen schloss sich Manitu ihnen an. Die kleine Fähe hingegen kroch unter ihm hervor und stimmte in den Gesang mit ein. Manitu lies sie gewähren. Warum sollte er es ihr verbieten? Außerdem hatte er das Gefühl, dass die Sweet Nightmare und die Waldläufer nicht mehr viel von einander unterschied. Ciel mochte zwar eigentlich den Verruchten angehören, doch zugleich gehörte er zu Liliths Familie, wie er mitbekam. Zusätzlich wirkte auch Vélya sehr friedvoll, ganz entgegen dem Ruf der Verruchten. Einzig Maeva und Chesmol schienen am ehesten dem Ruf zu entsprechen und beide zogen sich lieber zurück.
Zurück zu ihnen hingegen kam Numa, einen zerzaust wirkenden Wolf im Schlepptau. Er sprach aus, jemanden mitgebracht zu haben und die fremde Fähe stellte sich als Azyra vor. Ein schöner Name, wie Manitu fand und er nickte ihr freundlich zu. Später würde er sicherlich noch mit ihr in Kontakt kommen. Vorläufig übernahm erst Silthrím die Kontaktaufnahme mit der neuen Fähe und ihr anschließend Corvin. Wobei letzterer einen schärferen Ton an den Tag legte, die ihm niemand zu verübeln vermochte. Auch Azyra schien es in Ordnung zu finden.
Numa zog eine Runde vorbei an den verschiedenen Wölfen und hielt schließlich bei ihm und Ahillea inne. Manitu erwiederte den Gruß des Freundes und hieß ihm, an seiner Seite Platz zu nehmen. Sogleich begann Numa zu erklären, wie er zu Azyra kam und sie hierher brachte und seine Gedanken mit Manitu zu teilen.
Ich hätte gewiss wie du gehandelt. Keine sollte jetzt nach diesem Feuer allein gelassen werden. Ganz gleich, welchem Rudel er angehört oder ob es ein völlig fremder Wolf ist. Und ehrlich gesagt, wirkt sie auch auf mich ein wenig verloren und nicht wie eine Gefahr oder ein Problem.
Gerade wollte Manitu noch etwas sagen, setzte bereits an zum sprechen, als ihn eine zarte Stimme daran hinderte. Für einen Moment vergaß er die Anwesenheit der kleinen Ahillea, sondern nahm nur Numa und sich selbst wahr. Fühlte das Gefühl alter, stets willkommener Vertrautheit. Numa lag ihm sehr am Herzen. Nachsichtig ließ er den Welpen gewähren. Zugleich signalisierte er Numa mit einem vielsagenden Blick, dass er ruhig sagen durfte, wenn es ihm mit Lea Fragen zu anstrengend wurde. Die Müdigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben.


21.05.2022 21:38

Azyra

Jungspund

Alter
6 Jahre

Größe
75 cm

Spieler
Azyra



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Chesmol



An welch einen Wolf sie mit dem (temporären?) Eintritt in diese Rudel hier geraten war, wusste sie nicht. Ihr dämmerte jedoch von Augenblick zu Augenblick, dass er nicht so war, wie man es von einem ,normalen' Wolf seines Geschlechts und Alters vermuten konnte. Normal ... das wäre gewesen, geh mir nicht auf den Sack, dann ist alles in Butter. Der hier dagegen legte es gerade dazu darauf an, dass man sich mit ihm zankte. Ihre Vermutung, er war mental auf dem Niveau eines langbeinigen Jungwolfs stehen geblieben, schien sich zu bewahrheiten. Aber wie so oft bei Wölfen dieses Kalibers, hatte er mehr Kraft als Verstand und war damit potentiell gefährlich. Natürlich war es von Belang, über Köpfchen zu verfügen. Vielleicht konnte sie es früher oder später irgendwie anstellen, dass er über seinen Übermut stolperte und sich sein wertloses Genick brach. Nicht, dass sie das brauchte, aber schade um ihn wäre es nicht. Sie schnaubte abfällig und fixierte ihn offen. Seine Gesichtszüge wirkten hart, seine Witterung streng. Dass Männchen von Zeit zu Zeit unter inneren Vorgängen ihres Körpers zu leiden hatten - und damit auch ihre Umwelt - war ihr nicht neu. Doch für gewöhnlich brauchte es schon etwas mehr als nur die bloße eigene Existenz, um jemanden auf die Tanne zu bringen. Sie beobachtete ihn sehr genau, auch um einem möglichen Angriff zuvor zu kommen, denn dieser lag fast schon in der Luft wie der Geruch verbrannten Holzes. Was ... war ... sein ... Problem? Sie hätte ihn fragen können und es wäre sicher irgendein Unsinn zu Tage getreten. Also musste sie sich selbst einen Reim darauf machen und der kam zu folgendem Schluss: Er mochte keine Neuzugänge. Für ihn waren Veränderungen vermutlich unangenehm, unliebsam und er hatte Sorge, nicht mehr genug Nahrung abzubekommen. Dass ihr Beitritt zu den Rudeln ein Geben und Nehmen war - also auch ein Geben - brauchte man ihm nicht erklären. Eher hätte man einer Schmeißfliege den Sinn von wölfischen Rudelstrukturen erklären können. Der namenlose Wolf mit dem Hang zur Aggression suhlte sich darin, größer und stärker zu sein und das Rudel mit seinen Gegebenheiten länger zu kennen als sie. Wao. Was für eine Leistung. Azyra schnaufte, als er so beifällig erwähnte, ihre Kehle zerreißen zu wollen. Warum überraschte sie das nicht? Weil er ein Idiot war. Und sie wusste, dass sie nicht mit dem Schutz der anderen rechnen konnte. Gegen ihn kämpfen und bestehen konnte sie aber auch nicht; bestenfalls schaffte sie es, vor ihrem blutigen Ende eine Ecke von seinem Ohr abzureißen, was ihm Zeit seines restlichen Lebens eine Trophäe gewesen wäre, ein Andenken über den meisterhaften Sieg über eine alternde Fähe. Er war wirklich ein Hammer Bursche. Im Grunde gab es nur eins, was dieser Rudeltroll verdient hatte: Nicht-Beachtung. Man hatte ihn wie Luft behandeln sollen. Das Problem seiner unbändigen Kräfte aber blieb, denn wenn er sich nicht ernst genommen fühlte, konnte er ihr immer noch das Licht auspusten. Nicht, dass ihr diese Vorstellung - nach alledem, was sie erlebt hatte - Angst bereitete, wegschmeißen wollte sie ihr einziges Dasein dennoch nicht, schon gar nicht um den Blutdurst eines brutalen Riesenwelpen zu stillen.

„Aber aber“, meinte sie im ruhigen Ton. „Du wirst doch deinen stolzen Pelz nicht mit schnödem Fähenblut beschmutzen wollen.“ Ein Grinsen huschte über ihre Lefzen, schmutzige Zähne schimmerten hervor. „Mich kalt zu stellen, wäre doch keine Herausforderung für dich. Warum zeigst du nicht lieber anderweitig, was du drauf hast, Rüde? Beeindrucke mich, statt mir zu drohen. Oder was hast du davon, es mir gezeigt zu haben, nachdem du mich zur Leiche gemacht hast? Dummer Wolf.“

Sie schnaufte einmal mehr. Nicht, dass er sich am Ende noch geschmeichelt fühlte, also hängte sie noch eine Provokation an, denn ängstigen ließ sie sich auch nicht. Wenn er erwartete, dass sie sich vor ihm in en Dreck warf und um ihr armes Restleben winselte, hatte er sich gebissen. Mickrige aber explosive Geister wie den seinen, musste man mit Vorsicht handhaben, wenn einem das gelang aber, waren sie eine starke Waffe, die man sich zu Nutze machen konnte.

„Gehen wir was jagen, dann kannst du zeigen, wozu du nützlich bist“, meinte sie mit einem knappen Blick zur Seite und dachte daran, wie sie am Ende einen Vorteil aus seiner Risslust ziehen konnte.

30.05.2022 17:56

Chesmol

verlorener Bruder

Zugehörigkeit
verruchter Haufen

Alter
3 Jahre

Größe
85 cm

Weitere
Sunkmanitutanka, (Midnight)

Spieler
Midi



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Unablässig beobachtete die schmutzige Fähe ihn und überlegte, was sie auf seine Worte sagen oder wie sie reagieren würde. Er mochte kein Experte für feinste Kommunikation sein und ihre Mimik wirkte für ihn sehr starr, weshalb er keine Details ihrer Gedanken erahnen konnte. Aber so viel stand fest, sie hörte ihm zu. Sie blieb und spielte mit, ob sie nun verstand, was hier lief oder nicht. Wohingegen er eine sehr deutliche Mimik zeigte, die trotzdem seine eigentlichen Absichten verbarg - sofern man ihn nicht kannte. Jeder der Verruchten hätte sofort erraten, was er hier spielte. Außer vielleicht Ciel. Dieses Häufchen Elend hätte gewiss damit gehadert, was Chesmol da tat, wie er damit umgehen sollte. Doch an ihm hatte der Rotpelz kein Interesse. Nein, Wölfe wie diese Fähe vor ihm, weckten es und er es lohnte sich.
Außerdem benötigte er gerade eine solche Ablenkung. An Juniper zu denken, tat weh. Mit dieser Fähe zu spielen, lenkte ab. Es verlieh ihm neue Energie. Die Gedanken an seine verlorene Liebe würden schnell genug zurückkehren. Besser er genoss dies hier, ehe der Schmerz ihn erneut einholte.
Was Azyra ihm bot, wurde immer besser. Sie sprang voll auf seine Finte an. Anscheinend kaufte sie ihm ab, dass er sie gerne schnellstmöglich töten würde. Dabei war sie es, die ihm den Nährstoff für eine solche Drohung lieferte, eine solche Aussage geradezu herausforderte. Innerlich bereitete sie ihm ein großes Vergnügen. Nach außen zeigte er lediglich ein noch größeres süffisantes Grinsen. Zu guter letzt musste der doch amüsiert schnaufen.
Dich beeindrucken? Wozu sollte ich dies nötig haben? Die Sache mit dem Kehle herausreißen, lies er bewusst offen im Raum stehen. Noch hatte er keine Lust den Irrtum zu korrigieren. Chesmol gefiel es, das Spiel warm zu halten und nicht direkt alles Preis zu geben.
Ich beschaffte bereits Fleisch mit einigen anderen. Es ist nicht nötig zu jagen und damit wertvolle Energie zu verschwenden, wenn doch bereits etwas zu Fressen da ist. Dumme Fähe, spielte er den Ball zurück, wobei er einen tadelnden Unterton mitschwingen ließ. Numa führte sie zu allen versammelten Wölfen und zugleich zu der Beute, die Chesmol zusammen mit einigen anderen holte. Durch Feuer verendete oder geschwächte Tiere. Es war natürlich keine Kunst, aber das Feuer schwächte jeden von ihnen, was diese leichte Beute zu einem Glück aller machte. Nur ein dummer Wolf hätte nach einer - so gesehen - richtigen Jagd gegiert, statt zufrieden mit einer energieschonenden Beutebeschaffung zufrieden zu sein. Was umtrieb also die Gedanken zu solch einer törichten Herausforderung, als wäre sie ein unbedachter Wolf? Selbst Chesmol verstand etwas von der Energie-Nutzen-Balance.



17.07.2022 16:38

Azyra

Jungspund

Alter
6 Jahre

Größe
75 cm

Spieler
Azyra



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Chesmol



Ja, wozu sollte er das nötig haben? Gute Frage. Vermutlich wäre das an ihr genauso abgeprallt, wäre sie an seiner Stelle gewesen oder hätte ein abgebrochener Welpe sie zu derartiger ,Herausforderung' anzutreiben versucht. Also wovon lebte er dann? Von brandgeruchslastiger Luft und Hass? Auch hinter einem ... ja wie hieß er denn nun? Quadratschädelwolf wie ihm musste doch mehr stecken als das bloße Bild eines aufgeblasenen Machos, der sich für unantastbar hielt.
Als er mit ,dumme Fähe' konterte, konnte sie ein offensichtliches Grinsen und Ruteschwenken nicht zurückhalten. Wenn er ihr nicht gerade gedroht hätte, ihr die Kehle rauszureißen, hätte sie die Unterhaltung fast amüsant gefunden. Es lag ihr eigentlich fern, ihn zu provozieren. Er war ein Wicht, ein Nichtsnutz vermutlich, eine Großklappe, die am laufenden Band heiße Luft produzierte, im Grunde keinen Lidschlag wert. Doch wenn sie ihn ignorierte, lief sie Gefahr, angegriffen zu werden, weil ihm das verbale Sticheln irgendwann nicht mehr genügte. Was also war die Lösung? Dass sie sich vor ihm unterwarf? Das war ein bisschen langweilig, oder nicht? Nicht, dass sie ein Problem damit gehabt hätte, sich gegenüber den neuen Wölfen unterwürfig zu geben, auch wenn tief in ihr drin die Leckt-mich-doch-alle-am-Arsch-Haltung blühte. Aber sich vor einem Rudeltroll wie ihm in den Dreck zu werfen, damit er schlussendlich noch seine schmutzigen Rüdenpfoten an ihrem Pelz abwischen konnte, das behagte ihr dann doch nicht.

„Verstehe. Du bevorzugst mehr verbranntes Kaninchen als einen saftigen und frisch geschlagenen Hirschbock.“ Sie nickte etwas und sah kurz auf ihre Pfoten, eh sie weiter ausholte, während ihre Lefzen amüsiert zuckten. „Vermutlich warst du auch der Erste, der die Flucht ergriffen hat, als die Flammen zu züngeln begannen. Du wolltest lieber deinen dicken Arsch in Sicherheit bringen, als zu zeigen, was in dir steckt ... Schwächeren helfen, so was steht dir nicht, Rotzer.“

Würde sie nicht wundern, wenn er nun die Fassung verlor und ihr offen drohte - wer wollte schon als Feigling hingestellt werden? Fast reizte es sie, mit ihm zu kämpfen. Natürlich würde sie mehr einstecken müssen als er, doch konnte sie aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung zeigen, wie man es geschickt anstellte. Würde sie nicht wundern, wenn er den Sieg über sie mit einem abgerissenen Ohr bezahlte. Ein schönes Erinnerungsstück an den heroischen Sieg über eine gebrochene Fähe!

02.08.2022 14:58
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